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Atemtests
Mit Atemtests können wir Verdauungsstörungen schnell, schmerzfrei und präzise erkennen. Ausatemluft ist oft der Schlüssel zur richtigen Diagnose.
Atemtests sind ein wertvolles diagnostisches Werkzeug, um Nahrungsmittelunverträglichkeiten und bakterielle Störungen im Verdauungstrakt sicher und schonend zu erkennen. Sie helfen, gezielt zu behandeln – oft ohne invasive Eingriffe.

Atemtest auf Helicobacter pylori
Der Test basiert auf der Messung von ¹³C-markiertem Kohlendioxid in der Ausatemluft nach Einnahme von ¹³C-Harnstoff und ist eine zuverlässige, schonende Methode zum Nachweis einer H. pylori-Infektion.
Der ¹³C-Atemtest ist ein präziser Labortest, der dazu dient, die Stoffwechselprodukte des Magenbakteriums Helicobacter pylori nachzuweisen. Dieser Test spielt eine entscheidende Rolle bei der Überprüfung des Erfolgs einer Eradikationstherapie, die darauf abzielt, den Magenkeim vollständig zu beseitigen.
Dieser Test bietet eine effiziente und nicht-invasive Methode zur Überprüfung des Behandlungserfolgs und trägt somit zur Gesundheit Ihrer Patientinnen und Patienten bei.
In der Kinderheilkunde ist dieser Test ebenfalls zugelassen, um ohne invasive Verfahren das Vorhandensein einer Helicobacter-Infektion festzustellen.
Funktionsweise des Tests
Das Bakterium Helicobacter pylori besitzt ein spezielles Enzym, das Harnstoff in Kohlendioxid und Ammoniak zerlegt. Wenn dem Patienten Harnstoff verabreicht wird, der mit dem nicht-radioaktiven Kohlenstoff-Isotop 13C markiert ist, entsteht 13C-markiertes Kohlendioxid. Dieses wird vom Patienten ausgeatmet. Durch die Messung des 13C-Gehalts in der Atemluft lässt sich feststellen, ob das Bakterium noch im Magen vorhanden ist.

Ablauf des Tests
Erste Atemprobe: Der Patient atmet in einen verschließbaren Beutel.
Einnahme der Kapsel: Danach schluckt er eine Kapsel mit Harnstoff, in der der Kohlenstoff (12C) durch das nicht-radioaktive Isotop ¹³C ersetzt wurde.
Zweite Atemprobe: Nach einer halben Stunde gibt der Patient eine zweite Atemprobe in einen weiteren Beutel ab. Beide Proben werden an ein Labor geschickt, wo der Gehalt an ¹³C analysiert wird.
Befund: Einige Tage später erhalten sie als Patient den Befund, der Aufschluss darüber gibt, ob und in welchem Maße der ¹³C-Gehalt angestiegen ist – ein Indiz dafür, ob Helicobacter pylori noch vorhanden ist.
Häufig gestellte Fragen
Der ¹³C-Atemtest ist ein nicht-invasives Diagnoseverfahren zum Nachweis einer Helicobacter pylori-Infektion im Magen. Diese Bakterien können unter anderem Magenschleimhautentzündungen, Magengeschwüre und langfristig sogar Magenkrebs verursachen.
Der Patient trinkt eine Testlösung, die mit einem speziellen, nicht-radioaktiven Kohlenstoff-Isotop (¹³C) markiert ist. Ist Helicobacter pylori im Magen vorhanden, spaltet das Bakterium die Substanz und es entsteht ¹³CO₂, das über die Atemluft nachweisbar ist.
Für ein zuverlässiges Ergebnis müssen bestimmte Medikamente (z. B. Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol) mindestens 2 Wochen, Antibiotika mindestens 4 Wochen vor dem Test abgesetzt werden. Außerdem sollte der Test nüchtern erfolgen – also mindestens 6 Stunden vorher nichts essen oder trinken.
Ja, der ¹³C-Atemtest ist vollkommen schmerzfrei, risikoarm und für Erwachsene wie Kinder gut geeignet. Er gilt als angenehme Alternative zur Magenspiegelung bei entsprechender Fragestellung.
Bei begründetem Verdacht auf eine Helicobacter pylori-Infektion und entsprechender Indikation wird der Test in der Regel von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Bei Privatversicherten hängt es vom jeweiligen Tarif ab. Eine vorherige Abklärung kann sinnvoll sein.
Ein Weg zu mehr Wohlbefinden
Verdauungsbeschwerden verstehen
Verdauungsbeschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall können verschiedene Ursachen haben. Oftmals sind das Reizdarmsyndrom oder funktionelle Dyspepsie verantwortlich – Erkrankungen, bei denen keine organischen Auffälligkeiten festgestellt werden und somit keine akute Gefahr besteht.
In manchen Fällen kann jedoch eine Störung der Dünndarmfunktion vorliegen, die durch gezielte diätetische Maßnahmen verbessert werden kann. Hier kommen Wasserstoff- (H2)-Atemtests ins Spiel, die eine wertvolle Möglichkeit bieten, die Funktion des Dünndarms zu überprüfen.
Ablauf des Tests
Während eines H2-Atemtests trinkt der Patient eine Zuckerlösung, beispielsweise Laktose (Milchzucker), und bläst in regelmäßigen Abständen in ein Messgerät, das ähnlich wie ein Alkoholtester funktioniert – jedoch wird hier Wasserstoff gemessen.
Wenn aufgrund einer Aufnahmestörung Wasserstoff durch die Aktivität der Darmbakterien entsteht, wird dieser über die Lunge abgeatmet.
Die erhobenen Werte sowie die damit verbundenen Beschwerden ermöglichen Rückschlüsse auf mögliche Störungen bei der Zuckeraufnahme.
Die verschiedenen H₂-Atemtest im Detail
H₂-Atemtest mit Laktose
Viele Menschen verlieren im Laufe ihres Lebens die Fähigkeit, Milchzucker im Dünndarm aufzunehmen. Dies kann zu Beschwerden wie Durchfall und Bauchschmerzen führen. Eine laktosearme Diät oder die Einnahme des Enzyms Laktase kann hier Abhilfe schaffen.
H₂-Atemtest mit Fruktose
Die Aufnahme von Fruchtzucker variiert stark und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein H₂-Atemtest kann klären, ob eine übermäßige Aufnahmeschwäche für Fruktose vorliegt. Menschen mit Unverträglichkeit sollten auch Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit oder Xylit meiden.
H₂-Atemtest mit Glukose
Traubenzucker wird normalerweise vollständig im Dünndarm aufgenommen und gelangt nicht in den Dickdarm. Bei einer Fehlbesiedelung des Dünndarms können jedoch Bakterien Wasserstoffgas bilden, das gemessen werden kann.
H₂-Atemtest mit Laktulose
In seltenen Fällen zeigen Patienten keinen Wasserstoffanstieg bei einem H₂-Atemtest. In solchen Fällen dient Laktulose als Testsubstanz, da sie im Dünndarm nicht aufgenommen wird und sicherstellt, dass die Darmflora des Patienten geeignet ist für das Testverfahren.
Häufig gestellte Fragen
Der Wasserstoff-Atemtest (H₂-Atemtest) ist ein einfaches, nicht-invasives Verfahren, um bestimmte Magen-Darm-Erkrankungen wie Laktose-, Fruktose- oder Sorbitunverträglichkeit sowie eine bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms (SIBO) zu diagnostizieren.
Sie trinken eine Zuckerlösung (z. B. mit Laktose oder Fruktose). Danach wird in regelmäßigen Abständen die Wasserstoffmenge in Ihrer Ausatemluft gemessen. Diese gibt Hinweise darauf, wie gut Ihr Körper den Zucker verdauen kann.
Ja. Sie sollten am Vortag keine blähenden oder ballaststoffreichen Lebensmittel essen, am Testtag nüchtern erscheinen (nichts essen, trinken, rauchen oder Kaugummi kauen), und morgens keine Zähne putzen. Genaue Anweisungen erhalten Sie vor dem Test.
Nein, der Test ist völlig schmerzfrei und ungefährlich. In manchen Fällen kann es während des Tests zu leichten Blähungen oder Bauchschmerzen kommen – besonders wenn eine Unverträglichkeit vorliegt.
Je nach Fragestellung dauert der Test zwischen 1,5 und 3 Stunden. Während dieser Zeit bleiben Sie in der Praxis und geben in regelmäßigen Abständen Atemproben ab.